Hallo Heinrich,
also meine Phelsumen rennen öfter mal ungewollt durchs Zimmer. Meist verbunden damit wenn meine Verlobte sie vesucht aus dem Terrarium zu fangen. Sie wiederzubekommen ist übel, die verstecken sich unter Sofas, rennen an der Zimmerdecke entlang, hinter Schränke, hinter Heizkörper, etc. Ich kann die Tiere mittlerweile sehr gut einschätzen und bekomme sie meist unter 5 Minuten wieder eingefangen. Kritisch wird es nur wenn sie an der Zimmerdecke sitzen und mich zum Narren halten wollen. Dann ändern sie Ihre Position nämlich immer genau zu dem Zeitpunkt wo ich den Stuhl unter ihren Standort setze.
Meine Anolis sind da absolut problemlos. 1.1 A. sagrei knapp über 1 Jahr alt. Die lasse ich sogar bewusst rennen wenn ich zum Beispiel das Terrarium putze. Ich halte während der gesamten Phase nur ein Auge auf sie gerichtet um zu wissen wo sie sind. Im Regelfall finden sie sich auf einem der Sofas oder dem Tower des Wohnzimmer PCs ein. Das Männchen markiert dann erstmal fleissig sein neues Revier und droht mir demonstrativ - sehr eindrucksvoll bei einer Echse die kleiner ist als mein kleiner Finger
Sobald ich dann fertig bin fahre ich mit der Hand von vorne, flach an die Tiere und die springen darauf. Das Männchen rennt dann meist weiter bis auf meinen Kopf, das Weibchen bleibt auf Schulterhöhe sitzen. Von dort ist es jeweils ne Kleinigkeit ins Becken.
Für meinen Teil am einfachsten zu fangen - und am stressfreisten für die Tiere - ist mit einer Heimchen/Grillenfutterdose. Wichtig ist das das Gefäß durchsichtig ist, ich denke mal da haben die Tiere Probleme das wahrzunehmen. Da warte ich ab bis sie im Terrarium an einer flachen Stelle sitzen und setze das Gefäß langsam über Kopf und Körper. Anschliessend fahre ich mit dem Gefäß bis zur Berührung an den Kopf des Tieres, es dreht sich ruckartig um und somit ist der Schwanz auch unter dem Gefäß. Dann das Gefäß eben auf den Untergrund setzen... ab da ist das ganze vom Prinzip her nichts anderes wie Wespen oder Bienen etc. mit einem Glas zu fangen. Das ganze funktioniert bei mir innerhalb der Terrarien und auch außerhalb.
Btw. ich könnte meine Anolis gar nicht dauerhaft rennen lassen, ich bin gezwungen sie zu fangen. Mein Geckomännchen ist mittlerweile ca. 19 cm lang und sehr interessiert an den Bewegungen der Anolis. Unter anderem, die Geckos beobachten sowieso alles sehr genau was sich im Wohnzimmer bewegt. In dem Falle das die Anolis frei wären kann ich mir sehr gut denken was der Gecko anstellen würde wenn das Terrarium geöffnet würde. Mein Tierzüchter hat mir schon erzählt was sein adultes Phelsumen Zuchtmännchen mit seinen freilebenden Hausgeckos angestellt hat. Seine Frau war etwas unbedacht beim öffnen des Beckens und das Männchen hat scheinbar nur darauf gewartet. Er hat das Terrarium verlassen und zielsicher die Verstecke der Hausgeckos aufgesucht und "gesäubert". Er hat keinen einzigen der Hausgeckos gefressen, aber alle getötet. Anschliessend kam er wieder selbständig zu seiner Zuchtgruppe zurück. Das wäre wohl auch das Schicksal meiner Anolis wenn sie räumlich nicht von den Geckos getrennt wären. Standingi gegen Anolis sagrei geht glaube ich nicht gut für die Anolis aus.
Gruss Manuel