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Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Sa 04. Okt. 2008 9::43
von Geloe
Gestern habe ich auf der Reptilienbörse in Köln ein Weibchen von Anolis Porcatus erworben.
Die Verkäuferin überreichte sie mir mit den Worten "rund und gesund" und ich sah, dass sie tatsächlich erstaunlich rund ist.
Auf meine Frage meinte sie, es sei gut möglich, dass das Tier trächtig ist.

Habe sie jetzt in einem großen Faunarium mit ins Terra gestellt, damit sie und das Männchen sich in Ruhe "beschnuppern", und die Lady, sollte sie denn Eier tragen, diese vor der Konfrontation mit dem "neuen" in Ruhe ihre Eier ablegen kann.

Dummerwiese habe ich aber im Faunarium nicht sooo viel Platz, daher sind keine Pflanzen drin. Soll halt ein Quarantänebecken sein.
Auf dem Boden habe ich eine dünne Schicht Seramis, darüber Rindenmuluch und darüber Moos.
Insgesamt ist die Schicht vielleicht 2-3 cm dick.
Reicht das der Lady zur Eiablage?
Oder soll ich lieber noch eine erdgefüllte Kokosnusshälfte reinlegen?
Und wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis die Eier gelegt werden?
Woran erkenn ich, wenn sie in Legenot gerät?

In meinen schlauen Büchern steht dazu leider nicht sehr viel und über Porcatus gibt es eh kaum Literatur auf Deutsch.

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mo 06. Okt. 2008 7::31
von Christine
Hallo,
wenn man das schon so machen muss, wäre es dann nicht sinnvoller, das Männchen in die Box umzusiedeln?

vg
Christine

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mo 06. Okt. 2008 13::09
von Bianca
Also da kann ich Christin nur zustimmen. Die Box bedeutet für das Tier nur zu großen Stress, was eventuell verhindern könnte, dass sie die Eier überhaupt ablegt. An Deiner Stelle, würde ich die Dame erstmal allein in das Terrarium setzen und das Faunarium mit dem Herrn draußen lassen. Hast Du nicht noch ein Ausweichterrarium? Das wäre, falls Du noch keines besitzt, eine sinnvolle Sache.

Liebe Grüße,
Bianca

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mo 06. Okt. 2008 20::53
von Geloe
Habe als "Ausweichmöglichkeit" nur das Faunarium.
Deswegen habe ich auch das Weibchen reingestzt, das Männchen ist nämlich locker drei Mal so groß wie Madam und könnte selbst in dem großen Faunarium von Exo-Terra nicht lange gehalten werden.
Gestresst wirkt das Weibchen auf mich auch eigentlich nicht.
Sie sonnt sich, frisst, klettert herum und hat eine traumhaft grün-blaue Farbe.

Meint ihr, ich sollte trotz der Größe lieber das Männchen umsetzen?

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mo 06. Okt. 2008 23::55
von Uwe
moin,

ja den Bock raus und sich mal Gedanken über die Anschaffung einiger 30*30*40 er Becken für solche Fälle, sowie für eventuell anstehende NZ machen.

Gruß

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Di 07. Okt. 2008 10::19
von Horst
So als Daumenregel sollte man sich folgendes merken:

1)Immer mindestens (!!) ein kleines Becken sofort betriebsbereit in Reserve halten. Die von Uwe genannte Größe reicht da meiner Meinung nach gut für aus.

2) Immer das robustere, gesundere Tier umsetzen/kleiner setzen, um dem gestressten/geschwächten/trächtigen Tier nicht noch mehr Stress zuzumuten. Ausnahme: das kranke Tier muß andauernd eingefangen werden, um Medikamente zu verabreichen oder ähnliches.

Gruß
Horst

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: So 12. Okt. 2008 1::42
von ZUNNI
Wie das so oft mit Regeln ist, die der Mensch aufstellt, kann man sie meist vernachlässigen, weil sie nicht die Gesamtheit des Zustands darstellen.
Es ist keineswegs so, daß sich IMMER Probleme ergeben wenn man ein Weibchen ( welches möglicherweise trächtig ist) in einer kleinen Box zum Männchen setzt.
Ganz im Gegenteil. Wenn man beobachten kann das, daß Männchen ein ausgeprägtes Balzverhalten zeigt und nicht aggressiv auf das Weibchen zugeht, dann kann man die Tiere auch nach kurzer Zeit (2-4 Tage) zusammen setzen, ohne das es Probleme gibt. Vor allem bei 1.1 Haltung.
Das Männchen hat immer einen respektvollen Abstand gehalten und ist der Dame nie zu nahe gekommen. Wenn das anders aussieht und das Männchen versucht zu schnappen, oder ähnliches, dann sieht die Sache natürlich anders aus.

Beispiel: Anolis porcatus Männchen, welches schon länger in "Einzelhaft" (also, alleine im Terra) sitzt bekommt ein Weibchen dazu, welches erstmal in einer kleinen Box mit ins Terra gestellt wurde. Das Männchen ist äusserst interessiert (keineswegs aggresiv) und akzeptiert das Weibchen (trächtig) sofort, als es aus der Box gelassen wurde.
Eine Stunde nach der Zusammenführung paaren sich beide und gehen gemeinsam durchs Terra.
Sie liegen sogar zusammen auf dem Lieblingsplatz des (eigentlich) dominierenden Männchens und harmonieren wunderbar.

Die Regel ist manchmal die Ausnahme.
Nicht so versteift auf Regeln achten, sondern eher auf die Tiere und wie sie sich verhalten!
Das heisst, nicht nur kurz reinschauen, sondern wirklich beobachten wie die Tiere sich begegnen!

Bei mir hat es wunderbar funtioniert und beide sind sich sehr zugetan.
Das Männchen hat sich zum ersten Mal Smaragdgrün gefärbt, als das Weibchen dazu gekommen ist (iss auch ein ziemlicher Angeber). ;-)

Greetz
ZUNNI

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt. 2008 13::05
von Horst
@ Zunni:

Hast im Grunde mit deiner Ausführung recht, aber würdest Du ein bestenfalls semiadultes Weibchen zu einem ausgewachsenen Männchen setzen? ( Siehe Posting Geloe: Das Männchen ist nämlich locker 3 mal so groß wie Madam)

Gruß
Horst

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mi 15. Okt. 2008 0::54
von ZUNNI
@Horst

Habe mit Geloe Kontakt und ihr Weibchen ist ausgewachsen. Sie ist nur etwas klein und das Männchen sehr gross, von daher, ja würde ich.
Vor allem deshalb, weil sich auch bei ihr keine Aggressionen, seitens des Männchens gezeigt haben, als sie noch im kleinen Aufzucht-Terra war, und auch weil jetzt beide friedlich zusammen leben.

Geht halt nicht immer um die Grösse! ;-)

Ne, ernsthaft. Gerade Männchen die schon längere Zeit alleine, oder ohne Weibchen waren blühen regelrecht auf, wenn ein Weibchen dazu kommt (sind wir da so anders? *fg*) und auch die Weibchen scheinen die Aufmerksamkeit zu genießen.

Ist auf jeden Fall nicht verkehrt es einmal so auszuprobieren, bevor man das Männchen aus seiner gewohnten Umgebung reisst und dadurch möglicherweise aggressiver macht, als es eigentlich ist.
Ich denke daß zwei Tage auch vollkommen reichen, damit sich beide einigremaßen "beschnuppern" können.
Man sollte sie nur regelmäßig beobachten, um zu sehen ob Feindseligkeiten auftreten, oder ob das Männchen Abstand hält und einfach nur "hübsch" sein will, denn Drohgebärde und Balzverhalten sind ja doch leicht zu verwechseln, wenn man nicht regelmäßig schaut.

Greetz
ZUNNI

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mi 15. Okt. 2008 7::34
von Horst
Ich persönlich habe mit Männchen die längere Zeit alleine waren mehr schlechte als gute Erfahrungen sammeln können...

Gruß
Horst

Re: Weibchen mit "Anhang"

BeitragVerfasst: Mi 15. Okt. 2008 9::43
von Uwe
schließe mich Horst an...die Männer hätten teilweise die Weibchen sofort gekillt, wenn ich nicht eingegriffen hätte.

Gruß