Verhaltensmuster

[EnoM]

Hallo zusammen,

um in Zukunft auf das Verhalten meiner Anolis besser eingehen zu können, hab ich einiges beobachtet.:

1) Carolinensis hält sich gerne / fast immer an waagerechten Ästen auf, geht recht selten an senkrechte Flächen.

2) Carolinensis nutzt nur den oberen Bereich des Terrariums, ist nie am Boden.
Könnte man doch beim Terrarienselbstbau dieses bis zur Zimmerdecke erhöhen und
z.B. auf Augenhöhe (besser tiefer) dieses unterteilen, so das man den unteren Be-
reich anderweitig nutzt.
Die Carolinensis als Baumbewohner haben dann praktisch "ihre Höhe".

3) Bahamas sind Bewohner auf Strauchhöhe, gehen aber dennoch nie auf den Boden.

Könnt ihr meine Sicht der Dinge teilen?

[Horst]

Im Groben ja...

Allerdings zur Eiablage und manchmal auch zur Jagd kommen die Tiere schon auf den Boden...

Und ehrlich gesagt, verstehe ich nicht ganz was Du vorhast...

beste Grüße
Horst

[EnoM]

Ich meine es nicht so kompliziert, wie ichs geschrieben habe.

Mich interessiert ob speziell eure carolinensis auch nur die waagerechten Äste bevorzugen. Ich kann sagen bei mir ist es regelrecht auffällig. Der Bock legt ganz großen Wert drauf - den obersten und breitesten Ast! Gut, das ist wieder typisches Reviergehabe, noch dazu das er doch ein ziemlicher "Brocken" ist.

Ich bin seit Jahren mit dem Virus Terraristik infiziert, ein guter Freund hat mich wahrhaft angesteckt. Nach reiflicher Überlegung und dennoch Schlag auf Schlag hab ich dann letztes Jahr im zeitigen Frühjahr endlich Nägel mit Köpfen gemacht.
Als Anfänger sinds wie bei so vielen anderen Rotkehlanolis geworden. Mittlerweile sind noch Sagrei dazu gekommen. Das ganze liegt in dem Minimalangebot an Geschäften + Tieren hier im südostdeutschen Raum begründet. Ebenso in einer gewissen Vorsicht vor Anfängerfehlern bei schwieriger zu haltenden Tieren sowie der Möglichkeit Erfahrungen fürs "heikle" zu sammeln.
Nichts gegen die beiden "Anfängerarten" (Rotkehlanolis wurden schon als die Ratten der Terraristik bezeichnet!), ich finde sie trotz "leichter" Haltung doch recht ansprechend und möchte sie nicht mehr missen und sie haben mir viel Freude gegeben. Meine Lebenspartnerin entdeckte dabei auch ihre Liebe zu den Reptilien.

Nun kam, was kommen musste. Ich will mehr!!!!! Nach Studium der auf dem Markt vorhandenen Bücher bleibe ich bei der Gattung Anolis.

Nachdem ich nun nach einem Glasterra einen Selbstbau wagte und damit gute Erfahrungen machte, stehen jetzt weitere Terrarien an.
Demzufolge stehen jetzt praktisch Neueinrichtungen zur Debatte.
Es soll ein großer, ja wie soll ichs sagen, "Terrarienschrank"? werden. Hoch bis zur Decke.
Die dabei gewonnene Höhe kommt ja den Carolinensis entgegen, sind ja schließlich Baumbewohner. Es stehen etwa 2,50m zur Verfügung, abzüglich Bodengrund.
Da meine täglichen Beobachtungen immer wieder nur einen Aufenthalt in obersten Bereich feststellten ( und auf waagerechten Ästen!!!!! ), wäre es doch trotz "versuchter" artgerechten Haltung vergeudeter Platz, wenn ich den untersten Teil, ich sag mal 70-80 cm, nicht anderweitig für eine andere Bodenbewohnende Art nutze!? Ausserdem mache ich die fehlende Höhe durch eine Breite von rund 2m oder mehr wett.
Im Endergebnis habe ich trotzdem den Effekt das die Baumbewohner auch alles von oben sehn können.
Das Vergraben der Eier muss nicht unbedingt am Boden erfolgen. Eingehängte Pflanzschalen auf mittlere Höhe haben bisher den selben Zweck erfüllt. Es kommt doch schließlich dabei auf die Beschaffenheit des Bodens an, nicht um die Höhe.

Habt ihr als langjährige Anolishalter die selben Erfahrungen im Verhaltensmuster erleben können? Oder ist das nur eine spezielle angeeignete Vorliebe ähnlich einer Lieblingsspeise.
Haben sich spezielle Baumsorten als nützlich erwiesen, sowie glattrindig oder grob?


Den halben Text könnt ihr gleich als halbe Uservorstellung hier im Forum verstehen...!

[Uwe]

nur ganz kurz , da im Urlaub.

Ich bevorzuge Beckengrößen für mittelgroße Baumbewohner von 40*40*80.

Die Becken für Grasanolis sind maximal 60 cm hoch.

Damit fährt man ganz gut.

Bei größeren Becken bietet sich eine Vergesellschaftung mit anderen Arten an, das klappt aber leider nicht immer.
Ich versuche dann halt mit Weibchen aufzustocken, die gerne das Raumangebot nutzen.

Gruß, Uwe

[EnoM]

Ich persönlich finde die Maße von Welpe zu klein, auch wenn sie vielleicht doch im Regelfall ausreichen. Das liegt aber rein am persönlichen Geschmack.
Es sind bei meiner Art der Haltung nicht nur die Ansprüche der Gattung wichtig, sondern auch die Gestaltung. Je größer das Becken, umso mehr Freiheit für das "Ausleben" nach Lust und Laune.
Und nicht jeder hat die Möglichkeit groß zu bauen.
Bei mir gehts langsam in die Richtung: Terrarium mit Wohngelegenheit.

Die Aufstockung mit mehreren Weibchen ist die einzig richtige Alternative.

[iris]

Hallo EnoM,

das habe ich auch mal gedacht. Die Schwierigkeit dabei ist, dass so kleine Tiere wie Grasanolis in so große Behältern schecht zu kontrollieren sind.

Ich habe manche Tage Probleme meine adulten Tiere von Anolis o. winstoni alle 4 zu finden. Wie leicht bemerkt man eine beginnende Unterdrückung zu spät. Und husch ist es um das betroffene Tier zu spät.

Dann sind wir natürlich auch ein wenig "vorgeschädigt" bei so großen Becken taucht in der Regel nach spätestens einem halben Jahr die Frage auf; mit welcher weiteren Art kann vergesellschaftet werden.

Vergesellschaftung kann funktionieren, aber keiner von uns hat die Option darauf. Vergesellschaftung führt in der Regel, dazu, dass der Besitzer die Parameter irgendwo in der Mitte ansiedelt.
Das kann für beide oder alle Arten schädlich sein, oder es führt relativ schnell zum Absterben einer Art.

Terraristik ist ein Ding das sehr viel Beobachtung braucht. Einfach jeden Tag den Pfleglingen zuschauen und ihr Verhalten studieren. Versuchen zu lernen und jeden Tag erneut kapieren, was wir tun ist keine optimale Lösung.

Grüße Iris

[Uwe]

kann Iris nur zustimmen....

ja ich hab auch größere Becken, siehe saumfinger.de Einrichtung.

nur wo is in einem privaten Haushalt die Grenze, bin in der Regel kein Freund von Vergesellschaftung, da sehr schlechte Erfahrungen.

Wir haben gesehen, je kleiner desto besser klappt es.

Wo ? bei einem sehr bekannten Anolis Pfleger und Buchautor.

Beste Grüße, Uwe