Saumfinger-Foren

Musste heute ein paar kleine Heimchen für Hugo Egon und Hella von besorgen und habe mich ins Zoogeschäft aufgemacht (gut wenn man dabei dann noch was für die Hunde und das Meerschweinchen mitnehmen kann).

Dieses Mal hatte sie zu den Anolis carolinensis noch Anolius sagrei UND Anolis cybotes (waren neben dem lat. Namen auch als Dickkopf-Anolis ausgezeichnet) dazu gesetzt... Echt klasse, die saßen aber alle recht friedlich beieinander (wie immer), ich denke aber die wollen sich nicht groß bewegen, weil sie nur Stress haben. Was aber wenn der Laden zu ist und das Licht noch brennt. Die cybotes sind schon ein ganzes Stück größer als die anderen... Mal ganz davon abgesehen, dass die Größe des terrarium, etc. - aber das ist ja ein Dauerbrenner

Nachdenkliche Grüße

Hi nobi,
das ist echt schade in den Zoogeschäften.
Aber für sie ist das praktisch den jemehr Arten in einem Becken je weniger Pflegeaufwand und Kosten für Strom und Platz für weitere Tierarten.

Gruß
Kevin

Leider ist das zum Großteil nicht nur praktischer, sondern wirtschaftlich notwendig, so dass zur Wahl steht die lebenden Reptilien ganz abzuschaffen, oder sie eben so zu verkaufen.

3 Arten in einem Becken ist allerdings echt etwas heftig.

Und das Becken war so ein Exoterra-Becken, schätze 60 B / 60-80 H / 40-50 T und ich habe mindestens 12 Anolis gezählt

Habe in "Zoofachgeschäften" schoon mehr Anoli in kleineren Becken gesehen ...

Das ist wirklich sehr traurig...

das zeigt das sich zum Thema Tier Schutz ganz arg was tun muss !!!

Witzig an dieser ganzen Diskussion: Es werden Missstände in den Zoofachmärkten bejammert, und im nächsten Schritt werden dann im selben Markt Futtertiere, Futtermittel etc.pp eingekauft
Die richtige Konsequenz sähe in meinen Augen durchaus anders aus.

viele Grüße
Timo

Jetzt klinke ich mich auch mal ein, guten Tag Zusammen.

In einer Marktwirtschaft ist der Gesetzgeber dafür zuständig, den Schutz des Tieres in einem Zoogeschäft wirksam zu gewährleisten. Das tut er in gewissen Umfang auch. Was der Gesetzgeber nicht kann und auch nicht tun wird, ist vorzuschreiben, welche Art, welche Vergesellschaftung verträgt und wieviel Platz braucht. Der protestierende Kunde ist meines Erachtens auch keine Möglichkeit wirksam gegen Missstände vorzugehen.

Eine Idee: Warum nicht die Regel des Marktes für unser Anliegen nutzen. Ein Mittel für Unternehmen, also auch kleine Zoogeschäfte, wahrgenommen zu werden ist die Werbung. Ein Mittel der Werbung können sog. Zertifizierungen sein. Sicherlich wäre ein Zertifikat a la: Zertifiziert von Saumfinger. eV. deutlich zu viel und braucht auch Strukturen, die es nicht gibt.
Der DGHT hat meiner Meinung diese Strukturen.
Ablauf ist in der Regel bei Zertifizierungen so:
1) Das Unternehmen zahlt für eine mögliche Zertifizierung die Umkosten.
2) Ein damit finanziertes Gutachterteams reist an und begutauchtet auf Grund vom DGHT festgelegter Kriterien die Unterbringung, Ausstattung, was auch immer.
3) Bei positive Bewertung darf das Unternehmen das Zertifikat führen und damit auch werben.
Anfangs müssen sich die Kosten der Zertifizierung und die entstehenden Kosten im Unternehmen über ein mehr an Kunden rentieren. Wenn ein Zetifikat einmal beim Kunden etabliert ist, kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, das Zertifikat nicht mehr zu haben und wird auch ohne sofortige Rendite eine Zertifizierung anstreben.
Das zur freien Marktwirtschaft.

Wenn sich der DGHT aufrafft, könnte ich mir sogar vorstellen, Mitglied zu werden

LG Mat

Snowsho1 hat geschrieben:Der DGHT hat meiner Meinung diese Strukturen.
Ablauf ist in der Regel bei Zertifizierungen so:
1) Das Unternehmen zahlt für eine mögliche Zertifizierung die Umkosten.
2) Ein damit finanziertes Gutachterteams reist an und begutauchtet auf Grund vom DGHT festgelegter Kriterien die Unterbringung, Ausstattung, was auch immer.
3) Bei positive Bewertung darf das Unternehmen das Zertifikat führen und damit auch werben.
Anfangs müssen sich die Kosten der Zertifizierung und die entstehenden Kosten im Unternehmen über ein mehr an Kunden rentieren. Wenn ein Zetifikat einmal beim Kunden etabliert ist, kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, das Zertifikat nicht mehr zu haben und wird auch ohne sofortige Rendite eine Zertifizierung anstreben.
Das zur freien Marktwirtschaft.

Wenn sich der DGHT aufrafft, könnte ich mir sogar vorstellen, Mitglied zu werden

LG Mat

Erstens: DIE Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde!! Nicht DER

Zweitens: Wie hoch mag wohl die Wahrscheinlichkeit sein das ein Shop sich zertifizieren lässt, wenn es zu allem Übel dann auch noch doch dafür zahlen muss? Um dem ganzen dann die Krone aufzusetzten wird die Reglementierung noch schlimmer für den einzelnen Händler und es wird u.U somit weniger verkauft.
Selbst die hoch geschätzte Zertifizierung nach EN ISO 9001 ist ja nicht unbedingt unumstritten, und das ist schon ein durchaus ausgereiftest System. Qualitätsmanagement und damit verbunden Zertifizierung ist leider Gottes nicht ganz so simpel wie das für aussenstehende manchmal aussieht.

Auch wenn ich die Idee ansich ja durchaus Begrüßenswert fände, so zweifel ich ernsthaft an der Durchführbarkeit Ist aber auch nicht das erstemal das derlei Diskussionen aufkommen, evtl. kommen daher meine Zweifel

vG
Timo

Hallo Mat.

Sicher eine nobel gedachte Idee, aber leider in der Realität versagend, wie ich glaube.
Eines der Dinge, die man beachten muss, ist der Kundentyp, der überhaupt Tiere aus Zoofachgeschäften kauft. Jemand, der so bedacht und auch wissend in die Tierhaltung einsteigen möchte, dass er weiß, was die DGHT ist, und wofür ein solches Zertifikat dann Nachweis wäre, der bezieht seine Tiere von einem Züchter. Potentiellen Kunden wäre so ein Zertifikat vermutlich sowieso egal. Das setzt nämlich voraus, dass man sich vorher intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt hat.
Fazit: Das Fehlen eines Zertifikats würde dem üblichen Kundenkreis solcher Läden nicht auffallen, und die, für die es eine Bedeutung hätte, bekommen ihre Tiere ohnehin woanders. Ergo kein Nutzen für das Zoo-Geschäft und vor allem: kein Verlust bei Weitermachen wie bisher.

Pessimistisch-realistische Grüße,
Tobias

Timo hat geschrieben:Qualitätsmanagement und damit verbunden Zertifizierung ist leider Gottes nicht ganz so simpel wie das für aussenstehende manchmal aussieht.
Timo

Ich bin, manchmal auch zu meinem eigenen Leidwesen, leider nicht immer aussenstehend bei der Zertifizierung von QM-Systemen, dann aber im öffentlichen Sektor.

Auch muss eine Zertifizierung nicht zwangläufig ein Qualitätsmanagementsystem oder Prozesse begutachten, wie es eine EN-ISO Zertifizierung tut. Es geht hierbei nicht darum, ob ein Shop Gesprächsprotokolle führt, sondern ob Haltungsbestimmungen eingehalten werden.

Ich würde das in dieser Stelle mal vergleichen mit der Zertifizierung von Sonnenstudios durch das Bundesamt für Strahlenschutz. Diese Studios dürfen dann damit werben, auf ihr Kunden aufzupassen. Wie ich letztens noch gelesen habe, werden diese Studios auch von 4/5 alle Kunden bevorzugt.

LG Mat

Naja. Sowas in der Form ist doch aber bereits aktiv und wird vom Amtsveterinär überwacht.
Das Problem ist nur das das in den Augen eines Hobbyhalters nicht ausreicht weil man hier ganz andere Maßstäbe anwendet.
Man kann nunmal nicht erwarten das ein Händler seine Tiere unter den Optimalen Bedingungen hält. Er weiss idR überhaupt nicht wie diese Aussehen da er sich nicht mit jeder gehaltenen Art auskennt / auskennen kann.
Das spiegelt sich dann in -für Hobbyhalter- zu kleinen Terrarien, und abstrusen Vergesellschaftungen (welche es aber auch bei Hobbyleuten gibt) wieder.
Ein weiteres Problem sind dann die schlecht Ausgebildeten , und oftmals auch nicht grad motivierten, Amtsveterinäre.

Ist leider nicht ganz so einfach das Thema, da gehört viel mehr zu als nur eine Zertifizierung - ganz besonders wenn diese nicht Pflicht ist!

vG
Timo

Tatsache ist ja dass vom Gesetzgeber her der Handel seine Tiere aus diesen Gründen auch anders halten darf. Allerdings nur 3 Monate lang, pro Tier. Nur dass genau dies kaum zu kontrollieren ist und auch nur selten eingehalten wird.

lg
Sebastian